12.11.2021

Die Auslastung der Ladepunkte muss steigen

Das Lade-Angebot für Elektroautos wird allenthalben als unzureichend wahrgenommen und zugleich beklagen Betreiber eine mangelnde Auslastung von öffentlichen Ladepunkten. Dies löst vielfach Zurückhaltung bei weiter dringend benötigten Investitionen aus. Wie kann dieses Dilemma aufgelöst werden? Parkhausbetreiber fordern: „Die Auslastung der Ladepunkte muss steigen“.

Laden im Parkhaus

Gemessen an den bisher festgelegten Quoten für eine Abdeckung mit öffentlicher Ladeinfrastruktur ist das Angebot lange rein kalkulatorisch ausreichend gewesen. In den letzten Monaten verschiebt sich das Gleichgewicht und die installierte Ladeinfrastrukturkapazität kommt – rein rechnerisch – nicht mit dem Wachstum der Elektroautoflotte nach. Diese wird sich im November seit Jahresanfang verdoppelt haben auf ca. 1,2 Millionen. Das bedeutet, dass wir uns auf dem steilen Teil der exponentiellen Wachstumskurve befinden.

Öffentliches Ladeangebot weiterhin unzureichend

Mittlerweile kommen >20 Elektroautos, d.h. rein Batterie-Elektrische (EV) und Plug-In Hybrid (PHEV) Fahrzeuge auf einen öffentlichen Ladepunkt. Nimmt man jedoch die PHEV aus der Betrachtung heraus, beträgt die Quote 10 EV pro Ladepunkt. Dies entspricht genau dem Quotenziel, das die EU 2018 ausgegeben hat. Nach Angaben der Bundesnetzagentur gibt es per 01.09.2021 ~47.000 öffentliche Ladepunkte, davon 14% Schnellladepunkte. Dabei handelt es sich ausschließlich um registrierte Ladepunkte; darüber hinaus gibt es weitere, die bereits vor der Registrierungspflicht errichtet wurden.

Der Bedarf hängt bereits jetzt und auch künftig stark vom Ladeverhalten der Nutzer ab. Dieses wird sich voraussichtlich verschieben von vorwiegend zu Hause laden hin zu mehr laden am Arbeitsplatz und in der Öffentlichkeit – wenn denn dort die Angebote vorhanden sind. Dann können auch die Laternenparker sich sorgenfrei für ein Elektroauto entscheiden. Dementsprechend hat die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur die Ziele angepasst und fordert statt einer starren Quote für die Zukunft angepasste dynamische Ziele. Je nach Szenario wird bis 2030 ein Zuwachs an Ladepunkten im öffentlichen Raum um den Faktor 10 bis 20 benötigt.

Parken Branche beklagt mangelnde Auslastung

Gleichzeitig beklagen diejenigen, die diesen Ausbau vorantreiben sollen, die wirtschaftliche Unattraktivität von Ladeinfrastruktur-Investitionen. Dies gilt für bereits bestehende Installationen und für Neuinvestitionen gleichermaßen, wie eine aktuelle Umfrage unter Energieversorgern bestätigt. Und auch Parkhausbetreiber sorgen sich insbesondere um die unbefriedigende Auslastung ihrer Ladeinfrastruktur. Dazu kommen die immer weiter zunehmenden Auflagen von technischer und regulatorischer Seite, die es zu erfüllen gilt und die den Betrieb von Ladepunkten enorm komplex machen. Demgegenüber stehen nur geringe Erlösquellen, da der Endverbraucher Strompreise wie zuhause erwartet. Auch die noch üppigen Fördergelder lindern die Not nicht.

Wie lässt sich das Dilemma lösen?

Was braucht es also, um Elektroautofahrer an die angebotenen Ladepunkte zu bringen? Mangelt es an Informationen über öffentliche Ladeinfrastruktur für interessierte Autokäufer? Oder liegt es noch an dem wenig einheitlichen und unübersichtlichen Prozess des Ladens im Vergleich zum etablierten und einfachen Tanken-und-bezahlen-Prozess? Nach wie vor entscheiden sich viele am Ende noch gegen ein Elektroauto aus Mangel an Lademöglichkeiten, selbst wenn sie sich zuvor ernsthaft dafür interessiert hatten.

Kennen Sie die Lösung und wollen Sie damit in die Umsetzung? Wenn Sie das näher diskutieren möchten, dann schreiben Sie mir unter: energie.schub@claudia-brasse.de oder rufen Sie mich an: 02234 97912085.

Informationen zur erwähnten Umfrage und deren Ergebnisse finden Sie in der Studie „Ladeinfrastruktur als Geschäftsfeld für Energieversorgungsunternehmen“, die sie hier herunterladen können.

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